Wenn ich mal Omi bin, werde ich mit einem hochgesteckten Dutt der aus 2 Meter langen graumelierten Haaren besteht, in einem Schaukelstuhl vor dem Kamin sitzen und meinen ( hoffentlich ) 20 Enkelkindern eine interessante Geschichte erzählen: Einmal hat mich ein Tüten Suppen Käufer gefragt, wie ich meine Suppen koche, wenn nicht aus Tüten. Da fing ich an zu erzählen: "Es war mal vor langer Zeit, da gab es frisches Gemüse und frische Zutaten. Sie bestanden zu 100 % aus Natürlichkeit, ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe, ohne etwas Kleingedrucktes auf der Rückseite. Zu dieser Zeit nahm man die Lebensmittel in die Hand, man konnte sie sehen, fühlen und riechen, man wusch sie unter fließendem Wasser ab und bereitete sie in einem Topf zu, bis sie fertig waren. Man musste sich noch nicht mal stundenlang damit beschäftigen, es gab Gerichte die in 20 Minuten fertig waren, wie z.B. meine Lieblingssuppe, die vegetarische Tortellini Suppe mit Würstchen und Babyspinat. "
" BOAHHHHHHH !!!! " Sagte da der Tüten Suppen Käufer, " du hast mit echten und frische Zutaten gekocht? Geht das denn überhaupt? Wie soll das denn schmecken? " Naja, antwortete ich, es geht ganz einfach. Statt dem Packungsinhalt deiner Tüte nimmst du eben Gewürze her und wenn du deine Soße oder Suppe dicker haben willst, machst du etwas Johannisbrotkernmehl hinzu. Und schmecken, also der Geschmack ist ganz anders als der aus einer Tüte, denn es schmeckt eben so, wie zum Beispiel eine echte Tomate wirklich schmeckt ."
" Ich kann das kaum glauben," antwortete da der Tüten Suppen Käufer - " ich dachte dieses frisch Kochen und würzen wäre ein Mythos! " Da erklärte ich ihm, dass es frische Lebensmittel doch überall gab. " Guck, da steht ein großer Supermarkt " - sagte ich. " Und wenn du hinein gehst, liegen da frische Lebensmittel. Du musst sie einfach nehmen und an der Kasse bezahlen, und so machst du es auch mit den Gewürzen und den Kräutern. Im übrigen darfst du was Gewürze und Kräuter betrifft ruhig mutig sein, es gibt weitaus mehr Geschmacksrichtungen als bloß Pfeffer, Salz und Oregano."
Der Tüten Suppen Käufer bedankte sich sehr und lief hell auf begeistert in den Supermarkt hinein. Ich sah ihn nie wieder, aber die Leute erzählten sich, dass es wohl jemanden in der Stadt geben muss, der frische Lebensmittel in seinem Essen verwendete. Die Einen glaubten es, die Anderen nicht. Und so wurde der Mythos weitergegeben, von Generation zu Generation.
Wer nicht so lange warten möchte, bis frische Lebensmittel ohne Tütenbeilage ein Mythos sind, darf in der Zeit zum Beispiel diese tolle Suppe ausprobieren. Sie dauert 20 Minuten, ist extrem einfach und schmeckt ganz wundervoll:)
Zutaten für 6 Personen
0 Tütensuppen
Olivenöl
Meersalz
1 Zwiebel
1 Bund Petersielie
5 Knoblauchzehen
200 g vegetarische Bratwürstchen
250 g Käse Tortellini
1/4 L trockener Weißwein
6 große Fleischtomaten
100 g Babyspinat - Blätter
2 TL mediterrane Kräutermischung
Zwiebel grob hacken und im Olivenöl andünsten, Tomaten einritzen und dazugeben, Knoblauch und Kräuter hineingeben und mit Weißwein und 2 Liter heißem Wasser ablöschen. Tomaten nach kurzer Zeit herausnehmen und häuten / entkernen und das Fruchtfleisch wieder in den Topf geben.
Ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen, in der Zeit die Tortellinis in einem zweiten Topf kochen, abgießen, zur Seite stellen, Spinat waschen und die Würstechen in Stücke schneiden.
Den Tomatensud pürieren und mit Meersalz abschmecken. Die Tortellini und die Würstchen hinzugeben und 5 Minuten ziehen lassen, den Spinat erst kurz vor dem Servieren in den Topf geben, die Suppe darf da nicht mehr kochen. Mit Petersilie und evtl Chiliflocken bestreuen. P.S. Ich nehme die Bratwürstchen am liebsten, weil die sehr lecker und kräftig gewürzt sind, passen zu so einer italienischen Suppe also am besten. Die anderen Soja Produkte hingegen fallen eher etwas milder aus. FERTIG!
